Pressestimmen

programmkino.de: »(…)Benjamin Schindler hat mit seiner raffinierten Form, in einer faszinierenden Bildsprache und mit seinem ab und an leicht überbordenden Willen zur Kunst ein kleines Meisterwerk geschaffen. Und obwohl die Geschichte der USA im Vordergrund steht: Hier geht es keinesfalls um plumpen Anti-Amerikanismus oder um das altbekannte Trump-Bashing – Benjamin Schindler bedient sich beinahe sämtlicher, ihm zur Verfügung stehenden filmischen Mittel, um seine Sicht auf ein ganzes Land darzustellen.« (Gaby Sikorski)

epd Film: »(…)Der deutsche Regisseur Benjamin Schindler liefert mit »Playland USA« ein kapriziöses Debüt ab. Schindler hat Kunst studiert, und das sieht man. Seine Bilder mit ihren majestätischen Fahrten und grandiosen Widescreen-Kompositionen sind von großer ästhetischer Kraft, von erlesener Schönheit; sie sprechen meist für sich, kommen ohne Voice-over und strukturierende Elemente aus. Schindler bringt sie in einen langen, assoziativen Fluss, lässt vieles für sich stehen, sucht nicht einmal nach Bedeutung oder Wertung. Er ist kein Geschichtenerzähler, auch kein Analytiker, eher ein Formalist auf der Suche.« (Frank Schnelle)

Der Freitag: »(…)Durch seine Form, durch die Entscheidung ganz radikal in nahezu unkommentierten Bildern zu erzählen, in kühnen Montagen ganze Jahrzehnte der Geschichte zu umspannen, unterwandert dieser Dokumentarfilm dem Sog der Fiktion. Denn im Grunde läuft jeder Versuch, diesen Mythen (des Alltags) auf die Spur zu kommen selbst Gefahr, einen neuen Mythos zu erschaffen oder von den Symbolen der bestehenden Ordnung einverleibt zu werden. Playland USA entgeht diesem Schicksal durch seine filmische Bilderflut, die näher an Dziga Vertov (Der Mann mit der Kamera, 1929) subversiver Logik der Montage ist, als am gegenwärtigen, deutschen Dokumentarfilm der Aufzeichnung.« (Sebastian Seidler)

Film-Dienst: »(…) Benjamin Schindlers „Playland USA“ (…) unternimmt eine Zeitreise durch die Geschichte der US-amerikanischen Selbstbilder, in denen sich religiöser Wahn, historische Mythen und gnadenloses Entertainment spiegeln; der Film führt zu faszinierenden Drehorten, etwa einer gigantischen Arche Noah, einem Wallfahrtsort christlicher Fundamentalisten, oder einem erfolgreichen Freizeitpark. Benjamin Schindler war überrascht von dem enormen Endzeitgefühl, mit dem er auf seiner Reise durch den Mittleren Westen konfrontiert wurde. Seine Bilder und Gespräche schlagen in den Bann und verhelfen zu einem anderen Verständnis für die aktuelle politische und kulturelle Krise der USA.« (Wolfgang Hamdorf)

Saarbrücker Zeitung: »Eine der formal interessantesten Dokus [der zwölf Filme im Ophüls-Wettbewerb] ist Benjamin Schindlers essayistische Spurensuche „Playland USA“, die den Versuch unternimmt, die US-Illusionskultur in einem großen, skurrilen Bilderbogen abzugrasen, der von Westernkulissen über Re-Enactment-Trupps (mit Perücken & Knickerbockern, mit Kanonen, Kutschen & Dampflocks) bis zur hollywoodhaften Inszenierung von Politik reicht. Schindlers zeigefingerloses Spiel mit dem amerikanischen Verquirlen von Fantasy & Realität ist nicht ohne Komik.« (Christoph Schreiner)

Deutsche Welle: »Wie konnte Trump zum 45. Präsident der USA werden? Diese Frage stellt indirekt auch der deutsche Regisseur Benjamin Schindler. (…) „Mich interessiert, inwieweit amerikanische Mythen der Popkultur und des Kinos Eingang in die Politik und somit in unsere Realität finden und wie Erzählweisen genutzt werden, um beispielsweise die Notwendigkeit von Kriegseinsätzen vor der Bevölkerung zu rechtfertigen oder schlicht Konsumgüter besser zu verkaufen.“ Das Ergebnis des jungen Regisseurs verblüfft. Anderthalb Stunden präsentiert Schindler den Zuschauern unkommentiert Szenen aus den USA: historische Schauspiele, Vergnügungsparks, religiöse Aufführungen – die Amerikaner auf der Suche nach Identität. Dass sich viele Menschen dabei inzwischen eher an populären Mythen aus Hollywood und anderen künstlichen Welten orientieren als an der Realität, ist ein Ergebnis von Schindlers filmischer Recherche.« (Jochen Kürten)

Kino-Zeit – Trailer der Woche: »Leben wir zu 90 Prozent in einer Fantasiewelt? Kennen wir den Unterschied zwischen Realität und Fiktion? (…) Benjamin Schindler [geht] diesen Fragen nach, indem [er] eine Zeitreisefantasie durch die imaginierte Geschichte der Vereinigten Staaten als moderne Märchenwelt einfängt.« (Andreas Köhnemann)